ALSTEDT

Germany

Kleiner Abriss der Geschichte der Stadt Allstedt        

 Alstedi

Zahlreiche archäologische Funde aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit lassen auf eine frühe Besiedlung schließen. Um 780 wird die Ortschaft Alstedi mit der Wigbertikirche erstmals urkundlich erwähnt. In jener Zeit entsteht wohl auch die Burg Alstediburg, die zusammen mit dem Ort Altstedi im Hersfelder Zehntverzeichnis (um 890) aufgelistet ist. Von 935 bis 1200 wird sie eine der bedeutendsten Königs- und Kaiserpfalzen im Heiligen Römischen Reich. Die Siedlung ist in salisch-staufischer Zeit weiter gewachsen. Mönche aus Walkenried legen das Sumpfgebiet trocken, das sich westlich von Allstedt befindet. Eine fruchtbare Landschaft entsteht, die das Wachstum der Siedlung weiterhin begünstigt.

 Gründung eines Marktorts

Einen wichtigen Grundstein zur Stadtentwicklung legt der Graf von Mansfeld. Er gründet zwischen 1323 und 1348 den Marktort neben der alten Siedlung. Der neue Marktort scheidet aus dem Landgerichtsbezirk aus und untersteht einem eigenen Marktgericht. Gekennzeichnet ist der Marktplatz durch seine Umfriedung. In diesem umgrenzten Bereich gilt die Marktgerichtsbarkeit und der Marktfrieden. Für viele Orte des Mittelalters ist die Verleihung des Marktrechts die Initialzündung zur Stadtentwicklung. Und auch in Allstedt muss das Marktrecht dazu beigetragen haben, dass sich Allstedt zu einer Stadt entwickelt. 1426 bezeichnet die kursächsische Kanzlei in einer Urkunde Allstedt erstmals als Flecken.

 Allstedt wird Stadt

Nach dem Aussterben des Geschlechts der Edelherren von Querfurt im Jahr 1496 erhalten die Ernestiner Stadt und Amt Allstedt. Kurfürst Friedrich der Weise verleiht dem Flecken Allstedt wohl unmittelbar die Stadtrechte. Mit dieser Entscheidung will er die Pfalzgrafschaft Allstedt fördern. 1508/09 wird Allstedt erstmals als Stadt betitelt. Um die Stadt wirtschaftlich zu fördern und zu stärken, verleiht Kurfürst Friedrich der Weise am 14. Juli 1511 der Stadt Allstedt die Privilegien eines Jahrmarkts. Für Allstedt bedeutet diese Verleihung die Chance, auch überregional als Handelsplatz Bedeutung zu erlangen. Mit dieser besonderen Privilegierung Allstedts möchte der Kurfürst der jungen Stadt den Impuls zur Entwicklung eines überregionalen Zentrums geben. Von 1523 bis 1524 ist Thomas Müntzer Prediger in Allstedt. Die Bauernkriegswirren übersteht die Stadt glimpflich. Sie kommt mit einer Geldstrafe davon. Die Wigbertikirche ist seitdem wüst. Eine Zerstörung im Bauernkrieg ist aber nicht überliefert.

 Allstedt in Krieg und Pest

Nach dem Tod Kurfürst Friedrich des Weisen, erhalten zunächst die Mansfelder, dann die Stolberger Grafen Stadt und Amt Allstedt. Erst 1575 erwerben die Ernestiner Amt und Stadt zurück. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Stadt mehrfach von den Truppen Wallensteins und Tillys verwüstet und geplündert. 1652 und 1657 vernichten Brände große Teile der Stadt. Ein verheerender Einschnitt für die Stadtgeschichte stellt die Pest im Jahr 1681 dar, an der von 1300 Einwohnern 817 sterben.

Von der Stadt zum „Dorf“

Im 18. Jahrhundert büßt Allstedt seine Stellung als Stadt zunehmend ein. Die Gerichtsbarkeit des Rates wird nur noch im Rathaus und Ratskeller ausgeübt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sinkt Allstedt auf die Stufe eines Dorfes herab. Zu jener Zeit (1776-1782) weilt auch Johann Wolfgang von Goethe mehrfach in Allstedt.

Allstedts erneute Blüte

Erst 1834 mit Hilfe der neuen Stadtordnung wird Allstedt wieder eine Stadt im rechtlichen Sinne. Die Stadtmauer wird abgebrochen. Das Zeitalter der Industrialisierung erhält mit der Errichtung der Zuckerfabrik (1851), einer Malzfabrik (1885) und eines Metallwerks (1890) Einzug. Angeschlossen wird Allstedt im Jahr 1894 ans Eisenbahnnetz.

Die Stadt kommt nach der Auflösung des Großherzogtums Sachsen (bis 1918) und des Freistaats Sachsen-Weimar-Eisenach (1918-1920) zum Land Thüringen. 1945 werden Amt und Stadt Allstedt dem Landkreis Sangerhausen zugeordnet. Seit 1990 gehört die Stadt zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

SEHENSWERTES

GASTRONOMIE

UMGEBUNG

Das Kreisgebiet gehört zum Kernland der deutschen Geschichte. Im Mittelalter weilten hier alle frühen deutschen Kaiser und Könige. Otto I., der spätere erste deutsche Kaiser, wurde 912 in der Pfalz Wallhausen geboren. Noch heute laden die Königspfalzen Burg und Schloss Allstedt und Tilleda zum Besuch ein. Die Pfalzen sind Stationen auf der „Straße der Romanik“, einer Touristenroute, die zu Schlössern, Burgen und Klöstern in ganz Sachsen – Anhalt führt. Im Kreis kann man auch auf den Spuren großer Deutscher wandeln, darunter zu Wirkungsstätten von Thomas Müntzer und Johann Wolfgang von Goethe.

Europa – Rosarium Sangerhausen
größte Rosensammlung der Welt6500 Rosensorten und –artenSchwarze Rose, grüne Rose, Rosen aus Goethes GartenDas 1903 gegründete Rosarium ist mit rund 6500 Rosensorten und –arten die größte Rosensammlung der Welt. Auf dem Gelände des 15 Hektar großen, sehr gepflegten Rosengartens wachsen auch über 300 seltene Baum- und Straucharten. Der betörende Duft und die Farbenpracht der „Königin der Blumen“ machen den Besuch der schönen Anlage zu einem unvergesslichen Erlebnis für jedermann.
Da blüht die sagenumwobene „Schwarze Rose“ ebenso wie die „Grüne Rose“, und besonderen Zuspruch erfreuen sich auch die alten sogenannten „musealen“ Rosen wie die Moosrosen, die Galischen Rosen, die Zentifolien, Damaszener-, Bengal-, Bourbon- und Noisettrosen. Zu den Attraktionen gehören zweifellos die älteste Rosensorte „York and Lancaster“ von 1551 oder Rosen aus Goethes Garten, ein Nachkömmling des berühmten 1.000 jährigen Rosenstocks von Hildesheim.
Während der ganzen Saison vom 01. Mai bis 15. Oktober blühen immer wieder Rosen und finden ihre Bewunderer. 
Spengler – Museum Sangerhausen
eines der besterhaltenen Mammutskelette der WeltExponate aus 6.000 Jahren menschlicher Siedlungsgeschichteständige Sonderausstellungen und KonzerteIm Spengler – Museum Sangerhausen sind 6.000 Jahre menschlicher Siedlungsgeschichte im Raum Sangerhausen nacherlebbar. Auf 500 m² Ausstellungsfläche werden rund 2000 Funde, Werkzeuge, Antiquitäten, Modelle und Schriftdokumente aus Natur und Geschichte gezeigt. Größte Attraktion ist das Skelett eines Altmammuts. Diese Tiere lebten hier vor rund einer halben Million Jahren. Die Skelette verendeter Tiere waren später von Kies- und Tonschichten nach der Eiszeit konserviert worden. Das bei Grabungen in 10 m Tiefe entdeckte Skelett gilt als eines der besterhaltenen Mammutsskelette.
Neben dem Altmammut sind noch 120 verschiedene Tierarten nachgewiesen, die vor etwa 500.000 Jahren in der Helme –Aue des heutigen Landkreises Sangerhausen lebten. 
Burghof Kyffhäuser

Die Burghof Kyffhäuser Denkmalswirtschaft liegt auf dem Berggipfel direkt am Fuße des Kyffhäuserdenkmals, Wahrzeichen des Kyffhäusergebirges, dem mit 60 Quadratkilometern kleinsten deutschen Mittel­gebirge. Das Denkmal im Norden Thüringens ist ein beliebtes Ausflugziel mit jährlich rd. 200 000 Gästen. Von der Turmkuppel, die über 247 Stufen zu erklimmen ist, bietet sich an klaren Tagen ein herrlicher Blick auf die fruchtbaren Ebenen der Goldenen und Diamantenen Aue sowie bis hin zu den Gipfeln des Harzes und Thüringer Waldes.
Auf dem mehr als 400 Meter hohen Bergrücken erhob sich einst die mittelalterliche Reichsburg Kyffhausen als eine der größten und mächtigsten Festungen der Stauferzeit. Gewaltige Reste der Burg sind noch heute zu sehen, so z. B. mit 176 Metern auch der tiefste Burgbrunnen Europas.
Zwischen den Resten der Ober- und Unterburg wurde zwischen 1890 – 1896 im Andenken an den Reichsgründer das Kaiser-Wilhelm Nationaldenkmal errichtet. 
Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda
Station auf der „Straße der Romanik“Hochzeitsgeschenk von Otto II. an byzantinische BrautHerrschaftssitz von Kaiser Barbarossa und Heinrich dem LöwenDie Königspfalz Tilleda liegt auf dem Pfingstberg in unmittelbarer Nähe zum nördlichen Hang des Kyffhäusergebirges. Sie stammt aus dem Jahre 972 und war ein Hochzeitsgeschenk Otto II. für seine byzantinische Frau Theophano. Durch umfangreiche Ausgrabungen sind Fundamente und Gebäudeteile freigelegt und zum Teil rekonstruiert worden. Die gesamte Anlage ist heute ein Freilichtmuseum, das einen guten Einblick in das Leben und die Arbeit der Menschen im Mittelalter gewährt. Das Museum gehört ebenso wie die Ulrichkirche Sangerhausen und Burg und Schloss Allstedt zur „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt. Es ist ganzjährig geöffnet.
Das Freilichtmuseum gilt in seiner Art als einzigartig in Deutschland. Die Ausdehnung betrug 350 mal 250 m. Hauptelemente waren die Vorburg, die Hauptburg und Wirtschaftsgebäude, umgeben von Wällen und Mauern. Der Zugang zur der Pfalz befand sich unterhalb der Vorburg. Besonders auffallend die Torwangen des Haupttores mit der außergewöhnlichen Länge von 30 m. Durch die archäologischen Ausgrabungen wurden die Grundflächen von über 200 Gebäuden ermittelt. 
Schauhöhle „Heimkehle“ /Uftrungen
eine der größten Karsthöhlen Deutschlandsgroßer Dom und RiesentunnelUnterirdische Seen und Laser-ShowDie „Heimkehle“ bei Uftrungen im Südharz gilt als eine der größten Karsthöhlen Deutschlands. Sie ist rund 2 km lang, 750 m davon sind touristisch erschlossen. Auf dem Weg durch die „Höhlenlandschaft“ durchquert der Besucher Tunnel und große Räume, wandert vorüber an Seen und kann staunend eine farbige Laser-Show betrachten. Die ganzjährig geöffnete Heimkehle gehört zu den vielen Höhlen des Südharzer Karstgebietes, ist aber die einzige für Besucher zugängliche. Sie liegt am Nordrand einer Geländestufe und wird durch einen Hang angeschnitten. Dadurch hat sie einen natürlichen Zugang. Wahrscheinlich ist sie deshalb auch schon früh von Menschen bewohnt gewesen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Eingang im Jahre 1357. 
Die Fachwerkstadt Stolberg/Harz
Malerische Fachwerkstadt, „Mittelalterliche Stadt“Kurioses Rathaus ohne InnentreppenDas wohl schönste Städtchen im Landkreis Sangerhausen ist Stolberg im Harz. Malerische Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter , saubere Straßen, gepflegte Anlagen und das hoch über dem Ort thronende Schloß prägen das Stadtbild. Zu allen Jahreszeiten ist die „Perle des Südharzes“ einen Besuch wert. Der Gast kann die Sehenswürdigkeiten bewundern, in gepflegten gastronomischen Einrichtungen einkehren, in Hotels und Pensionen übernachten und die herrliche, waldreiche Umgebung erkunden.
Stolberg hat viele Beinamen: Historische Europa-Stadt, Perle des Südharzes, Thomas-Müntzer-Stadt. Der Titel Historische Europa-Stadt wurde Stolberg im Januar 1993 von der Europa-Union und dem Europa-Ministerium zuerkannt. Stolberg im Harz war damit die erste Stadt des Kontinents mit diesem Titel, eine Auszeichnung, mit der das Gesamtbild der historischen Bauten und die Leistungen für dessen Erhaltung gewürdigt wurden. 
Erholungsgebiet Talsperre Kelbra
Baden, Rudern, Segeln, Surfen, Angeln, Wasserrutsche, Rollschuh- und SkateboardbahnGroßer Campingplatz, Bungalows und WanderhüttenMusikveranstaltungen und SportwettkämpfeIm Westen des Landkreises befindet sich der Stausee Kelbra. Das am kleinen Flüsschen angelegte Stau- und Rückhaltebecken erstreckt sich über 6 Quadratkilometer. Ursprünglich hauptsächlich als Schutzanlage vor Hochwasser gedacht, ist das gesamte Gebiet um die „Talsperre Kelbra“ heute längst als Erholungsgebiet bekannt.
Zum Komplex der Talsperre gehört neben dem Strandbad auch internationaler Campingplatz, der jährlich von etwa 15.000 Campinggästen genutzt wird. Der gut ausgestattete Campingplatz hat 450 Stellplätze. Gruppen können außerdem Bungalows und Wanderhütten mieten. Der Wassersportservice an der Hafenanlage bietet ein abwechslungsreiches Programm. 

Josephskreuz / Großer Auerberg

  • Größtes begehbares eisernes Doppelkreuz der Welt
  • Aussichtsturm und Ausflugsgaststätte
  • 100.000 Nieten halten Konstruktion zusammen

Der Aussichtsturm Josephskreuz auf dem großen Auerberg nahe des schönen Harzstädtchens Stolberg ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Von hier kann man bei guter Sicht in Richtung Norden den höchsten Harzgipfel, den Brocken, sehen oder die Kirchtürme von Magdeburg. Nach Süden erblickt man von der Aussichtsplattform den nahegelegenen Kyffhäuser und bei schönem Wetter in der Ferne sogar den Inselsberg.
Das Josephskreuz steht auf dem 579 m hohen Großen Auerberg, der höchsten Erhebung im Landkreis Sangerhausen. Es wurde 1896 als größtes begehbares eisernes Doppelkreuz der Welt errichtet, wiegt ca. 123 Tonnen und wird durch 100.000 Nieten zusammengehalten. Das Kreuz ist 38 m hoch. Bis zur Aussichtsplattform müssen 200 Stufen erklommen werden. Die eisernen Streben des Turms sind so miteinander verbunden, dass die gesamte Konstruktion von allen vier Seiten ein Kreuz ergibt. Am Fuße des Kreuzes befindet sich eine eiserne Schutzhalle , die ca. 500 Leuten Platz bietet.
Von 1987 bis 1990 wurde das Josephskreuz umfassend rekonstruiert und 1996 feierte man das 100 jährige Jubiläum. Eine Gaststätte an seinem Fuße und bei schönen Wetter auch Bänke und Stühle im Freien laden zum Verweilen ein.

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